Der traumatische Prozess
Nach ca. 4-8 Wochen tritt der bzw. die Betroffene in eine Erholungsphase ein. Die Symptome beginnen nun sich nach und nach zurückzubilden. Die Ängste, welche sich in der Anfangsphase auf alle Situationen beziehen (Generalisierungstendenz) differenzieren sich allmählich aus. Nicht alle Situationen, Menschen oder Reize die der erlebten Situation ähneln, werden auch so gefährlich wahrgenommen. Die allgemeine Erregungsschwelle sinkt wieder ab, Schlafstörungen lassen nach, Schreckhaftigkeit und Verspannungszustände ebenfalls. Auch Ängste werden i.d. Regel schrittweise abgebaut.
Sollte dieser Prozess des schrittweisen Erholens nicht einsetzen, sondern die Symptomatik über 8 Wochen hinaus in der gleichen Intensität bzw. noch ausgeprägter werden, sprechen wir von dem Eintritt in den traumatischen Prozess.
Die Symptome der anhaltenden körperlichen Übererregung, des Vermeidungsverhaltens sowie des Wiedererlebens der traumatischen Sitaution wirken sich nachhaltig lebenseinschränkend aus. Der Betroffene erlebt wiederkehrende Kontrollverluste in Form von Gefühlsüberflutungen, abwechselnd mit einer Phase des Rückzugs und ausgeprägten Vermeidens. Wir sprechen vom sogenannten biphasischen Verarbeitungsprozess nach Horowitz.
Siehe Phase I und II in der Abbildung: