Traumatherapie und kausale Psychotherapie

Eine Therapie sollte mindestens so logisch sein,
wie die Logik des Problems...

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Symptome

Infolge der intensiven Belastung in der traumatischen Situation entstehen 3 Symptomgruppen:

1. Die körperliche Übererregung (Hyperarousal)

Die Unmöglichkeit in einer potentiell lebensbedrohlichen Situation zu fliehen oder diese zu bewältigen, führt zunächst zu einer außergewöhnlichen Erregungssituation. Hierbei werden Schemata aktiviert, die dazu dienen, der traumatischen Situation zu entkommen oder aber in ihr irgendwie zu überleben.
Ein wesentlicher Aspekt ist hierbei die Bereitstellungsreaktion:
Der Organismus aktiviert sämtliche Kräfte, die ihm zur Verfügung stehen. Hierbei wird insbesondere Adrenalin ausgeschüttet, was zur Erhöhung des Herzschlages führt, ebenfalls erhöht sich die Atemfrequenz, sodass Sauerstoff in den gesamten Organismus verteilt wird. Auch die Fluchtmuskulatur wie Beine und Waden, auch die Schutzmuskulatur wie Brust,- Bauch,- Halsmuskulatur befindet sich in Vorspannung. Da eine Flucht nun nicht vollzogen werden kann, wird diese Erregung nun als unterbrochene Handlung abgespalten.
Ich befinde mich auch später, wenn die traumatische Situation vorbei ist in einer Wachsamkeitstellung: leicht erregbar, ständig auf der Hut, bereit zur Flucht.
Ein leichtes Geräusch, welches mir nicht bekannt ist läßt mich sofort erschrecken, am liebsten würde ich nun weglaufen. Ich bin also auch gleichzeitig überwachsam (Hypervigilanz). Mit dem Ziel mich vor einer erneuten Situation zu schützen.
Dies ist körperliche Übererregung, die auch nach der Situation noch anhält.

2. Wiedererleben (Intrusionen)

Die Übererregung wird nun im sogeannten Traumagedächtnis gespeichert.
Auch dies dient dem Schutze: Wenn ich nun erneut in eine ähnliche Situation gerate, oder auch nur daran erinnert werde oder daran denke, wird dieses Schema in Bruchteilen von Sekunden aktiv. Ich durchlebe die traumatische Situation, als wäre sie wieder da. Ich handele so, als ob ich wieder dort bin, erlebe Szenen oder Bilder vor meinem geistigen Auge und bin hochgradig erregt. Ich bleibe an den Reizen buchstäblich kleben.

3. Vermeidungsverhalten

Da die o.g. Situation hochgradig belastend ist, vermeide ich sämtliche Reize, die mich erneut in diesen Zustand bringen. Dies sind Situationen, die unübersichtlich sind, wie Menschenansammlungen. Situationen wie Dunkelheit, bei denen ich nicht weiß, was auf mich zukommt. Gerüche, Farben, Wörter, Themen oder Verhaltensweisen von Menschen können mich dann an das traumatische Geschehen erinnern. Gleichzeitig sind Teile der traumatischen Situation nicht mehr bewusst, sodass ich kaum den Zusammenhang zwischen dem Symptom und dem aktuellem Erleben herstellen kann. Ich ziehe mich von Menschen zurück, da ich befürchte auf das Thema angesprochen zu werden, ich beginne mich zu isolieren.
Infolge dessen erlebe ich mich als extrem Insuffizient (nicht mehr leistungsfähig, nutzlos). Dies macht mich irgendwann depressiv, ich habe Angst verrückt zu werden, wenn die Symptome weiter anhalten.

4. Störungen des Kurzzeitgedächtnis und der Konzentration

Wer fliehen muss, der darf nicht denken. Aufgrund dessen sorgen die ausgeschütteten Hormone (Adrenalin, Cortisol) für eine sogenannte corticale Hemmung. Die Stresshormone belegen auf neuronaler Ebene die Übertragungswege von Informationen (Synapsen). Dies bedeutet, dass ich nun auf die üblichen Funktionen und Informationen, die ich benötige um die aktuelle Sitaution zu bewerten und einzuordnen nicht mehr korrekt zugreifen kann. Meine Umwelt bewerte ich eher als feindseelig oder gefährlich, ich selber erlebe mich als nicht mehr funktionstüchtig. Nur eines erscheint wichtig: Hauptsache ich kann hier weg !

Sonstige Folgeerscheinungen

Depressionen, Angstattacken und soziale Isolation können daher im Verlauf des traumatischen Verarbeitungsprozess auftreten.
Hier ist dringend zu überprüfen, ob Grundlage eine traumatische Situation gewesen sein könnte.

Des weiteren kann es infolge der sich ständig wiederholenden Anspannungszustände zu Schmerzbildern kommen. Insbesondere Kiefer- und Kaumuskulatur, Nackenbeschwerden und Rückenbeschwerden sind in diesem Falle stressbedingt.

Da sich die traumatische Situation als Schonhaltung abspeichert, kann es nach Unfällen zu Schmerzsymptomen kommen, obwohl die medizinischen Ursachen behoben sind.

Fand Gewalt oder Missbrauch schon im frühen Kindesalter statt, kann es im Rahmen der dissoziativen Verarbeitung dazu kommen, dass diese nicht mehr erinnerbar sind, die Betroffenen bei Konfrontation mit Reizen dennoch aber oben beschriebene Symptome erleben.

Wie kann ich Ihnen helfen?

Über mich

Michael Kopper
Dipl.-Psych.
Traumatherapeut
HP Psychotherapie
Hypnosetherapeut
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Praxis

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