Traumatherapie und kausale Psychotherapie

Eine Therapie sollte mindestens so logisch sein,
wie die Logik des Problems...

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ADHS, Kinder & Bewegung

ADHS u. ADHS: Neurologie

1. Neurofunktionaler Hintergrund bei der ADHS u. ADS

Ausgehend von der wissenschaftlichen Befundlage kommt es bei der ADHS aber auch bei der ADS in geringerem Umfang, zu einer verminderten Aktivität der stratiofrontalen Strukturen. Präfrontaler Cortex wie auch Striatum sind essentiell für die Steuerung und der Modulation von Handlungen zuständig. Planung, Ordnung, Periodisierung und Ausführung von gezielter Handlung unter Abgrenzung von Außenreizen. Hierzu ist die Hemmung von Spontanimpulsen aus dem limbischen System notwendig, welche im Besonderen durch den präfrontalem Cortex ausgeführt wird.  

Bei der ADHS, auch in geringerem Umfang bei der ADS, wurde durch bildgebende Verfahren eine geringere Aktivität im Striatum und auch im präfrontalem Cortex gemessen.

Ursächlich dafür ist eine Erhöhung der Anzahl von Dopamin-Transporter (DAT) in diesen Strukturen. Die erhöhte Dichte an Dopamintransportern (DAT) hat nun die Folge, dass aus den synaptischen Spalt Dopamin abtransportiert wird, sodass in diesen Bereichen entsprechend weniger Signalübetragung stattfindet. In der Folge verringert sich die Aktivität in den entsprechenden Zentren.

Das geringere Vorhandensein des Neurotransmitters Dopamin im synamptischen Spalt in den stratiofrontalen Strukturen wird nun als Dopaminmangelhypothese bezeichnet.

Bei der Dopaminüberschusshypothese wird nun ein Schritt weiter gedacht. Hier geht man davon aus, dass ein Zuviel des Botenstoffes Dopamin zu einer Erhöhung der Dopamintransporterdichte (DAT) quasi als kompensatorische Antwort des Gehirns auf einen Dopaminüberschuss zustande kommt. Mit nahezu identischen Konsequenzen.

2. Wirkung von Ritalin (Methylphenidat)

Der Wirkstoff Methylphenidat entfaltet seine Wirkung in der Blockierung des Dopamintransporter-Systems (DAT). Dadurch kommt es zu einer Erhöhung der Konzentration des Botenstoffes Dopamin im synaptischen Spalt.

Kurzfristig und während der Gabe von Ritalin kommt es damit zu einer Aktivierung des präfrontalen Cortex sowie auch des Striatum. Dies wurde in klinischen Untersuchungen bewiesen.

Die Erhöhung der stratiofrontalen Aktivität hat nun zur unmittelbaren Folge, dass die Hemmungsfunktion des Cortex auf das limbische System aufgebaut wird und die Patienten in der Folge temporär, während der Wirkung des Medikaments (1- 4h), bessere Konzentrationsleistungen im Sinne der fokussierten Aufmerksamkeit erbracht werden können und auch weniger Störungsanfälligkeit im Sinne des Auftretens neuer Handlungsimpulse zuungunsten der aktuellen Tätigkeit stattfinden. Lernleistungen, Konzentration und Gedächtnis werden in der Folge der erhöhten stratiofronatlen Aktivität wieder temporär verbessert.

Die Patienten werden als ruhiger, impulsärmer und deutlich kontrollierter wahrgenommen.

Bei Absetzen des Medikamentes kann es allerdings zu einem Reboundeffekt kommen, d.h. die vorausgegangene Impulsivität, Hyperaktiviät und Unaufmerksamkeit treten erneut, anfangs oft verstärkt, auf.

In der Langzeitwirkung von Methylphenidat kann es langfristig, aufgrund der kompensatorischen Bemühungen des Gehirns, zu einer Erhöhung der Dopamamintransporter (DAT) kommen. Was langfristig, bei Absetzen des Medikamentes, die Störung verstärken kann.

Unerwünschte Nebeneffekte können Wachstumsstörungen, Tics, Sehstörungen, Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, gesteigerte Nervosität, Herzrhythmusstörung u.a. sein..

Langzeituntersuchungen stehen noch aus. Das Gehrin kann Nachhaltig in seiner Entwicklung beeinträchtigt werden.

3. Neuroplastische Wirkung der komplexen Bewegungen auf die stratiofrontalen Strukturen 

Die Studienlage ergibt eine signifikante Aktivierung und Neuronenzunahme der frontostratialen Hirnstrukturen über die Durchführung von komplexen Bewegungstrainings. Befunde einer Erhöhung der Aktivierung und Anzahl von Neuronen liegen außerdem im Bereich des Hippocampus vor, von dem aus das episodische, semantische und räumliche Gedächtnis gebildet wird.

4. Funktionales Bewegungsstraining statt Ritalin

Durch das funktionales Bewegungstraining werden, entsprechend nicht nur die durch Methylphenidat angesteuerten Strukturen aktiviert, sondern es sind auch auch weitere Verbesserungen wie Gedächtnisleistungen, Raumorientierung und Sozialverhalten zu erwarten.

Alternativen zum Ritalin sind hier zu finden

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Michael Kopper
Dipl.-Psych.
Traumatherapeut
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